Carsharing-System von VW im Anmarsch
Volkswagen rüstet sich für die Zukunft und investiert große Summe in neue Technologien und Angebote. So werden in den nächsten Jahren bis 2025 ca. 3,5 Millionen Euro für Lade- und Abrechnungsdienste für E-Autos, ein Carsharing-Modell und weitere eCommerce-Servcies ausgegeben. Denn die Mitbewerber schlafen natürlich nicht.
VW wird digitaler und will bei der Vernetzung der eigenen Autos nachlegen. Dafür werden Milliarden investiert, damit der Trend Digitalisierung nicht verschlafen wird. Der eigentliche Markenkern, das Produzieren von Autos, soll um um Lade- und Abrechnungsdienste für elektronische Autos, Carsharing und zusätzliche eCommerce-Services erweitert werden. Dafür werden bis 2025 insgesamt 3,5 Milliarden Euro bereit gestellt.
Ein Wandel steht an: Vom einfachen Auto zum digitalen Device auf vier Rädern. Als technische Basis erschuf Volkswagen die Marke „Volkswagen We“, die zur vollwertigen Digitalplattform ausgebaut wird. VW kalkuliert mit nicht weniger als einer Milliarde Euro Umsatz bis 2025 durch das Start-Up im Konzern. Um dieses Ziel zu erreichen werden Kooperationen angestrebt aber auch Übernahmen durchgeführt. Unter dem Namen „We share“ soll von Volkswagen ein Carsharing-System entstehen, welches nur auf elektrische Autos setzt.
Kick-Off wird in Berlin im zweiten Quartal 2019 sein. Dafür soll eine Flotte aus 1.500 E-Golf Autos bereit gestellt werden, die zu einem späteren Zeitpunkt durch 500 E-Up Autos erweitert wird. Zusätzliche Großstädte mit mindestens einer Millionen Einwohnern werden folgen. Bereits ab 2020 soll das „We share“ Carsharing in Europa ausgerollt sowie erste Städte in den USA und Kanada erschlossen werden.
Volkswagen muss sich jedoch sputen, denn es ist bei weitem nicht das erste Angebote eines Autoherstellers. Daimler und BMW haben bereits seit vielen Jahren Carsharing-Systeme am Start und sind mit „car2go“ (Daimler) und „Drive Now“ (BMW) hierzulande Marktführer. Der Nachholbedarf ist für VW erstmal groß, jedoch sind die beiden Mitbewerber nicht uneinholbar.
Neben der Carsharing-Herausforderung muss sich Volkswagen bei der Digitalisierung auch mit ganz anderen Unternehmen messen, die bisher nicht in Konkurrenz zu VW standen. Denn die Internetriesen Google und Apple haben mit Android Auto und CarPlay Softwarelösungen entwickelt, die genau in die Bereiche von VW fallen. Hier versucht Volkswagen eine eigene Lösung zu entwickeln. Dabei lässt der Konzern verlauten, dass sich das Auto ein Stück weit neu erfinden muss und ein großer Umbruch anstünde. Ziel von Volkswagen sei es dem User nur einen Zugang zur neuen Plattform bieten zu können über den alle Dienste verwendet werden können – ohne zusätzliche Apps anderer Anbieter.
Um dies zu ermöglichen will Volkswagen die eigenen Autos umkrempeln und die Technik vereinfachen. Ab 2020 setzt VW dann auf die vollelektrischen ID-Modellfamilie. Von aktuell ca. 70 Steuergeräten, die im Auto verbaut sind, soll auf eine zentralere Einheit mit neuem Betriebssystem gewechselt werden. Das neue Betriebssystem ist auf den Namen „vw.OS“ getauft. Was man vom Smartphone und Tablet bereits kennt, soll dann auch Einzug ins Auto erhalten: Kontinuierlich können Upgrades und Updates eingespielt werden und das ganz ohne Werkstattbesuch. Dazu hat VW mit den Händlern neu verhandelt, um den direkten Austausch haben zu können. Dieser war bislang den Händlern vorbehalten.
2020 wird in den Planungen ein großes Jahr werden für den Konzern aus Wolfsburg. Es wird sogar vom Wendepunkt für die Marke gesprochen. Die gesamte Flotte soll vernetzt werden. Pro Jahr kommen dann mehr als fünf Millionen Neuwagen in das Internet der Dinge. Dabei soll die VW Plattform dann mit jedem Gerät bedienen lassen, egal ob Smartphone, Tablet, Notebook oder auch direkt über das Infotainmentsystem im Auto. VW möchte seinen Kunden dann bspw. Parkdienste oder Möglichkeiten zur Lieferung bieten. Weitere Partner können an die Plattform andocken und Zusatzservices bieten – wie in den Appstores von Google und Apple auch.
Es tut sich also einiges bei VW auf dem Weg zur digitalen Marke. Ob der Fahrplan sich so umsetzen lässt, wird spannend zu beobachten sein.
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