Internationale Relevanz deutscher IT-Unternehmen
Denkt man an große und bedeutsame IT-Unternehmen, so fallen einem in aller Regel zuerst die großen Namen aus den USA ein: Facebook, IBM, Google, Microsoft, Apple und weitere sind allesamt US-amerikanische Unternehmen und die meisten dieser Firmen haben ihren Sitz sogar nahe des Silicon Valleys. Nach wirklich wichtigen IT-Firmen aus anderen Ländern, insbesondere Deutschland, muss man schon eine ganze Zeit suchen. Immerhin gibt es auch hierzulande relativ hochkarätige Unternehmen wie SAP oder die Telekom.
Was jedoch die typischen Plattformen angeht, die der Durchschnittsuser Tag für Tag intensiv nutzt, so spielen deutsche IT-Unternehmen nur eine untergeordnete Rolle. Hier ein paar Beispiele:
- Das Betriebssystem welches auf dem Rechner oder mobilen Endgeräten läuft kommt im Normalfall von Microsoft (Windows), Apple (iOS / Mac OS) oder Google (Android / Chrome OS).
- Öffnen wir eine Suchmaschine, so nutzen wir im Regelfall Google – und selbst wenn Alternativen gewählt werden, kommen diese meistens auch aus den USA.
- Was gängige Browser wie Firefox, Chrome, Internet Explorer oder Safari angeht, trifft Ähnliches zu.
- Und treiben wir uns in Social Networks herum, so heißen diese Facebook, Twitter, GooglePlus oder Instagram. Mit MeinVZ / StudiVZ oder Lokalisten gab es vor ein paar Jahren zwar noch Alternativen zu US-Netzwerken, doch kamen diese letzten Endes unter die Räder.
Diese Beispiele zeigen: Egal in welcher Art und Weise wir IT nutzen, US-Firmen haben unsere Aktivitäten voll und ganz im Griff! Dies gibt amerikanischen Konzernen viel Macht und führt indirekt auch zu Verwerfungen, wie wir sie im Rahmen der NSA-Affäre hatten. Nach Meinung sehr vieler Experten, wäre es sehr wichtig, die Macht in der IT-Welt global weiter zu streuen. Insbesondere der deutschen Wirtschaft würde es nicht schlecht „stehen“, über mehr Vorzeige-Unternehmen in Sachen IT zu verfügen.
Hoffnung ruht auf Start-ups
Tatsächlich gibt es diesbezüglich auch Lichtblicke. Die Hoffnungen beruhen insbesondere auf Start-ups, die quasi aus dem Nichts kommen und eine Menge reißen könnten. Beispiele wie Zalando, BigPoint, Xing, Parship oder ImmobilienScout24 beweisen, dass aus IT-Stat-ups zumindest große Firmen nationaler Bedeutung entstehen können. Die Expansion ins internationale Geschäft außerhalb des deutschsprachigen Raum gelingt hingegen nur eher selten und wenn auch nicht in der Tragweite, dass man den ganz großen US-Riesen Konkurrenz machen könnte. Es bleibt zu hoffen das sich daran zukünftig etwas ändert.
Innovative Finanzierungskonzepte
Damit ein Start-up jedoch wirklich nachhaltig erfolgreich sein kann, benötigt es nicht nur motivierte Gründer und gute Ideen, sondern auch eine entsprechende Kapitalausstattung. Eben Diese ist jedoch oft kritisch, da die Investition in eine Firmen-Neugründung nicht nur mit Chancen sondern auch mit immensen Risiken verbunden ist. Einzelinvestoren sind vielfach nicht dazu zu bewegen, hohe Summen in die Hand zu nehmen und „auf gut Glück“ zu investieren. Eine innovative Lösung für dieses Problem kann Crowdfunding sein. Hierbei handelt es sich um ein Investment, welches nicht von einer einzigen Person oder Institution vorgenommen wird, sondern eine große Masse („die Crowd“) investiert in ein Projekt. Dabei trägt jeder einen kleinen Teil der Investition und somit auch nur ein geringes Risiko.
Im Regelfall laufen Crowdfunding-Prozesse so ab: Ein Unternehmer / Gründer stellt eine Idee ausführlich vor und schreibt (meist auf einer speziellen Webplattform) einen Betrag aus, den er mindestens benötigt, um die Idee insgesamt oder einen ersten Meilenstein zu realisieren. Nun können sich verschiedenen potenzielle Investoren dafür entscheiden, einen Beitrag zu leisten und entsprechend Geld in die Idee anlegen. Potenziell können so relativ hohe Renditen erzielt werden und ein Investor ist nicht gezwungen alles auf eine Karte zu setzen. Dieser hat zum Beispiel auch die Möglichkeit, seine Geldanlagen und somit das Risiko auf verschiedene Projekte zu verteilen.
Konzepte wie das Crowdfunding verbreiten sich insbesondere in Deutschland rasant. Gut möglich, dass wir dadurch Start-ups erleben werden, die sich langfristig zu echten internationalen IT-Konzernen entwickeln. Darüber hinaus haben natürlich auch bestehenden Technologieunternehmen die Chance, verstärkt global zu expandieren.